Mehrere Tausend Unterschriften unter den offenen Brief hat die Kampagne gegen das BRMobbing bei ProMinent, dem Heidelberger Konzern des BDA-Präsidenten Rainer Dulger, bisher erzielt. Unterschrieben haben Betriebsräte, haupt- und ehrenamtliche Gewerkschafter:innen, Professor:innen, Politiker:innen, namhafte Jurist:innen und vom Bossing betroffene Kolleg:innen.
In Gesprächen auf der Bochumer Streikkonferenz Mitte Mai und auf Kundgebungen zum 1.Mai ist es besonders deutlich geworden: Das Thema treibt sehr viele Beschäftigte, Arbeiter:innen und Angestellte, um. So viele, dass wir uns entschlossen haben, die Kampagne über den 31.5.23 hinaus weiterzuführen.
Wir sind uns sicher: Wir haben noch längst nicht alle erreicht. Denn Bossing oder BRMobbing kann jeden Betriebsrat und alle Kolleg:innen treffen, die ihrer Geschäftsführung widersprechen, weil sie die Interessen der Belegschaft angemessen vertreten wollen.
Wir läuten eine zweite Phase ein, weil wir noch viel mehr Unterschriften haben können und die Kampagne bisher einen Zuspruch erfahren hat, mit dem wir nicht gerechnet haben. Die Wildwest-Manieren der Geschäftsführungen und Konzernvorstände werden
juristisch kaum geahndet. Sie dürfen nicht länger als Kavaliersdelikte behandelt werden. Der Fall bei der Heidelberger ProMinent GmbH macht nochmal besonders deutlich, dass es höchste Zeit ist zu handeln: Seit einigen Jahren sind dort engagierte Betriebsräte zur Zielscheibe der Geschäftsführung geworden (Details siehe offener Brief).
ProMinent ist nicht irgendein Betrieb, sondern einer der drei Geschäftsführer ist neben Andreas Dulger auch sein Bruder Rainer Dulger, der seit 2020 Präsident der Bundesvereinigung der deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) ist. Der dritte Geschäftsführer, Michael Benedikt Nagel, ist seit April 2019 für das Personalwesen zuständig. Er hatte zuvor u.a. als Anwalt für die bekannte Union-Buster-Kanzlei Hogan Lovells gearbeitet. Seitdem Nagel in der Verantwortung ist, haben die Angriffe auf engagierte Betriebsräte ein Ausmaß angenommen, das für viele Betroffene nicht mehr tragbar ist und in Einzelfällen sogar zu schweren Erkrankungen geführt hat.
Wir finden: Es reicht. Deshalb erklären wir uns solidarisch mit den Betriebsrät*innen bei ProMinent und in anderen Firmen und fordern die Bundesregierung auf, endlich zu handeln. Und BR-Mobbing, so wie im Ampel-Koalitionsvertrages angekündigt, endlich unter empfindliche Strafe zu stellen.
Bitte werdet Mitunterzeichner:innen des offenen Briefs von Günter Wallraff. Der Brief mit der Unterschriftenliste soll sowohl dem Arbeitsminister als auch dem BDA übergeben werden.
Bitte hier klicken:
https://www.netigate.se/ra/s.aspx?s=1151263X385586598X71018